Xenoblade – Der erste Kracher für die Wii

Seit dem 19. August steht Xenoblade Chronicles in unseren Regalen. Das Nintendo Spiel für die Wii brachte Hoffnung über europäische Rollenspielfans, doch kann es dieser auch gerecht werden? Ich habe es mir natürlich nicht entgehen lassen dieses Spiel exklusiv zu testen. Also lasst uns eintauchen in die Welt von Xenoblade!

Ein rotes Schwert steckt in einer Wiese. Im Himmel ist ein großer Koloss zu sehen.
Quelle: stmed.net

Story

Ein gewaltiger Crash kündigte die plötzliche Ankunft der Bionis und Mechonis auf dieser Welt an. Die zwei Titanen befanden sich seit ewigen Zeiten in einem erbitterten Kämpf… Der Klang der klirrender Schwerter war deutlich zu hören, ließ den Meeresgrund erzittern und erzeugte Schwingungen in der Luft. Als das Duell seinen Höhepunkt erreichte, konzentrierten die Titanen ihre gesamte Kraft auf einen letzten Schlag mit ihren Schwertern. […]

Äonen später zeigte sich schließlich Leben auf dem Körper des Titanen Bionis. […] Der gigantische Körper von Bionis, über und über mit satten Ebenen bedeckt, beheimatet eine hochentwickelte Zivilisation, die dem Titanen dankbar ergeben ist. Dankbar dafür, dass sie mit einer solch natürlichen Gabe beschenkt wurden. Das Leben auf Bionis sollte jedoch nicht für immer so fröhlich weitergehen.

Eines Tages begann eine riesige Horde mechanischer Lebensformen vom Titanen Mechonis einen plötzlichen und kompromisslosen Angriff auf die Bewohner von Bionis. Diese mächtigen Einheiten, als „Mechon“ bekannt, überwältigen und verschlingen die Bewohner. Ehe man sich versah, hatten sie die ganze Oberfläche von Bionis überrollt.

Die letzte Hoffnung der Homs ist ein legendäres Schwert, von dem erzählt wird, es sei ein Geschenk des Titanen selbst. Seine Klinge ist mit einer seltsamen Kraft getränkt, die es ermöglicht, mühelos Mechon-Rüstung zu durchdringen. Leider muss derjenige, der das Schwert hält, einen hohen körperlichen Preis dafür zahlen. Und der einzige, der es je halten durfte, war Dunban, der Held der Homs.

(Quelle: nintendo.de)

Steuerung

Xenoblade Chronicles kann entweder mit Wii Mote und Nunchuk oder dem Classic Controller gespielt werden. Der Gamecube Controller wird (leider) nicht unterstützt. Wir haben beide Varianten für euch getestet.

Wii Mote und Nunchuk

Anfangs sind die Steuerelemente noch ein wenig schwierig zu bedienen, doch je länger man spielt, desto klarer wird einem, wie man den Charakter und die Kamera bewegt. Bei dieser Steuervariante wird jeder einzelne Knopf eingesetzt. Bei gedrückter C-Taste lässt sich die Kamera in jede Position rücken. Das ist praktisch, wenn ihr euch in der riesigen Welt von Xenoblade orientieren wollt. Auswahlen werden wie in anderen Videospielen auch mit der A-Taste bestätigt und mit der B-Taste abgebrochen. Mit der 1-Taste lässt sich eine Übersichtskarte des Ortes, an dem ihr euch befindet, aufrufen und so könnt ihr per „Schnellreise“ direkt zu einem Bereich springen. Mit minus öffnet ihr das Menü. Ich hatte anfangs Probleme da durch zu steigen, da ich ein Menü à la Final Fantasy erwartet hatte, aber nach gewisser Eingewöhnung war auch dies kein Problem. Mit dem Steuerkreuz wählt ihr die Menüpunkte und die Fähigkeiten im Kampf aus.

Classic Controller

Wenn auch der Game Cubecontroller nicht unterstützt wird, so der Classic Controller. Extra für dieses Spiel habe ich mir einen von Hama geholt. Dieser birgt ein paar coole Extras. So kann man um die Kamera zu drehen nicht extra den C-Knopf gedrückt halten, sondern einfach den rechten Analog-Stick bewegen. Dies ist besonders praktisch in Kämpfen. Die Übersichtskarte wurde von der 1 auf die Minus-Taste verlegt, was ich persönlich unnötig finde. Dadurch befindet sich nämlich auch das Menü auf der X-Taste. Sie hätten es einfach so lassen können, dann könnte man (auch ohne die Anleitung zu lesen) schnell von einer Spielweise auf die andere umsteigen. Auch das Auswählen der Charaktere im Menü ist mit dem Classic Controller einfacher. Einfach mit den Schultertasten L und R, anstatt mit gedrücker Z-Taste scrollen. Anvisiert wird nun mit der rechten Schultertaste, was mir auch sehr gut gefällt. Ich persönliche hatte Probleme von der Nunchuk Variante auf den Controller umzusteigen, kann mir aber vorstellen, dass beide Arten sehr bequem sind. Durch den Classic Controller kommt auch jeden Fall das typische „Konsolen-Rollenspiel“-Feeling auf.

Kampfsystem

Wer Final Fantasy XII für die Playstation 2 kennt, sollte mit dem Kampfsystem von Xenoblade gut klar kommen. Es ist weder Rundenbasiert noch freier Kampf. Die Attacken geschehen automatisch. Der Spieler kann lediglich auswählen, ob er normal oder mit einer Spezialattacke angreifen möchte. Dadurch könnt ihr einerseits während des Kampfes in Ruhe die Füße hochlegen und andererseits schnell umdenken, wenn sich die Kampfsituation verändert. Ich muss dazu sagen, dass das System ausgereifter ist als bei FFXII.

Spezialattacken werden in einer Leiste am unteren Bildschirmrand angezeigt, durch die man mit dem Steuerkreuz scrollen kann. Sobald das Symbol aufgeladen ist, kann die Attacke ausgeführt werden. Danach dauert es eine Weile bis diese wieder verfügbar ist (manche werden durch die Anzahl der Auto-Angriffe gefüllt). Manche Spezialattacken erfordern einen bestimmten Standpunkt des Charakters um vollends ausgeschöpft zu werden. So zieht eine der Attacken von Shulk mehr KP ab, wenn dieser hinter dem Gegner steht (Vorausgesetzt der Gegner ist gerade auf einen anderen Charakter fixiert).

Außerdem gibt es eine Teamleiste, die sich während des Kampfes füllt. Mit dieser kann man gefallene Gefährten wiederbeleben oder eine Team-Attacke ausführen, bei der alle Teammitglieder hintereinander angreifen

Ein weiteres Special ist Shulks Vorahnung. Durch das Schwert Monado kann er die Angriffe der Monster analysieren und somit rechtzeitig eingreifen. In der Leiste wird angezeigt wer angreift, wen er angreift und wie viel schaden der Charakter nehmen wird.

Wer nicht als Shulk spielen und kämpfen möchte, kann den Anführer wechseln und somit auch mit den anderen Gefährten die Welt erkunden.

Gameplay

Ausrüstung/Sammel-Items/Fähigkeiten

Natürlich gibt es wie in jedem guten Rollenspiel auch viele Ausrüstungsgegenstände. Darunter Waffen, Handschuhe, Rüstungen und Schuhe. Je nachdem wie ihr eure Charakter ausrüstet, verändert sich auch ihr Aussehen im Spiel. Relativ am Anfang könnt ihr für Fiora einen Bikini kaufen. So läuft das junge Mädchen also leicht bekleidet durchs hohe Gras und tötet Monster…..normal, oder? Aber das Beste kommt erst noch: Dieser Bikini hat mehr Verteidigung als jede andere Rüstung, die es bis dahin für sie zu kaufen gibt. Ein Bikini, der nix verdeckt!!!!

In die Ausrüstung könnt ihr zusätzlich Kristalle einsetzen. Diese können verschiedene Statuswerte eures Charakter erhöhen. Diese Kristalle könnt ihr aus Materialien selber schmieden oder durch das Vervollständigen der Sammel-Items erhalten. So müsst ihr beispielsweise 4 verschiedene Pflanzen einsammeln um einen Stärke-Kristall zu erhalten.

Auch die Fähigkeiten können verbessert werden. Während des Spiels sammeln eure Charaktere Punkte, die ihr zum Trainieren einzelner Fähigkeiten nutzen könnt. Jede Attacke benötigt eine andere Anzahl an Punkten und natürlich steigt die Punkteanzahl mit jedem Level. Durch das Aufsteigen richten die Attacken mehr Schaden an oder werden wirksamer.

Harmoniegespräche

In den Welten lassen sich sogenannte „Harmoniegespräche“ führen. Diese finden zwischen zwei Charakteren statt und wirken sich auf eure Harmonie zum jeweiligen Gefährten aus. Ich für meinen Teil habe jede erste Frage falsch beantwortet, weil man wirklich nur raten kann. Die zweiten Auswahlmöglichkeiten sind dann jedoch oft so absurd, dass die Antwort nicht schwer fällt.

Um bestimmte Harmoniegespräche zu führen, müsst ihr allerdings bestimmte Bedinungen erfüllen. Diese könnt ihr im Harmonie-Menü einsehen. Manchmal müsst ihr mit einem eurer Gefährten einfach das nächste Harmonielevel erreichen.

Grafik

Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Spiel bezüglich der Grafik gestellt und ich wurde nicht enttäuscht. Xenoblade fasziniert mit einer bombastischen Landschaft und tollen Monstern. Lediglich die Charaktere sehen aus manchen Blickwinkeln merkwürdig aus (besonders die Nasen). Es hat mir richtig Spaß gemacht die einzelnen Orte zu erforschen, mir die Flüsse und Wiesen anzusehen und einfach die Atmosphäre zu genießen.

Auch die Cutscenes, welche in hoher Zahl vorhanden sind, weisen eine großartige Grafik auf und lassen das Spiel zwischenzeitlich fast wie einen Film wirken, sodass man richtig mitfiebert. Diese können mit minus angehalten und dann mit A übersprungen oder mit B fortgesetzt werden.

Synchronisation

Der Spieler kann zwischen der englischen und der japanischen Synchro auswählen. Eine deutsche ist wie immer nicht enthalten. Bei der englischen Synchro wurden grundsätzlich nur Briten gecastet. Der Akzent ist nicht zu überhören, dennoch wurden passende Stimmen für die einzelnen Charaktere ausgewählt. Besonders Dunbans Sprecher wirkt sehr authentisch, sodass seine Gefühlslagen bis zum Spieler vordringen.

Doch auch die japansiche Synchro ist wie immer gelungen. Shulk klingt etwas höher und abenteuerlicher als in der englischen Version, aber mir gefallen sie beide.

Musik

Der Soundtrack umfasst insgesamt 4 CDs, wenn man ihn im Handel erwirbt (bei uns im Elektrofachmarkt konnte ich ihn leider noch nicht finden). Und auch im Spiel wird die Vielfalt dieser Stücke schnell klar. Die Cutscenes werden von der atemberaubenden Musik ergänzt und wirken somit noch emotionaler. Auch während des eigentlichen Spiels ist mir die Hintergrundmusik immer wieder positiv aufgefallen, sodass ich mir den Soundtrack auf jeden Fall bestellen werde.

Schwierigkeitsgrad

Ich bin ein Mensch, der ungern levelt, aber bei diesem Spiel ist es unausweichlich. Zwischendurch trifft man auf verdammt schwere Gegner, die man nur besiegen kann, wenn man 5 Level über ihnen ist. Dadurch wird es nicht so schnell langweilig. Ein Game Over gibt es nicht, man wird nur nach dem Eintritt der Kampfunfähigkeit zum letzten Reisepunkt geschickt, den man zuletzt durchquert hat. Man verliert keine Items, keine Statuspunkte…..denoch ist es nervig. Naja. Trotzdem pilgerte ich immer wieder zum Tatort zurück um diesen Biestern eins auszuwischen. Andere Gegner sind dafür super leicht zu besiegen und somit völlig unbrauchbar zum Leveln…..vielleicht kommt mir das aber auch nur aufgrund meines Unmuts zum Thema Leveln vor.

Speichern kann man übrigens jederzeit im normalen Menü, sodass man auch wirklich an der selben Stelle steht, wenn man das Spiel lädt. Es sind jedoch nur 3 Spielstände möglich.

80Score
Fazit

Zum Schluss ist zu sagen, dass mich das Spiel zu 80% überzeugt hat. Ich wusste, dass es gut wird, aber SO gut…..Nintendo du hast mich mal wieder überrascht und Xenoblade ist der Beweis, dass meine Entscheidung eine Wii zu kaufen, richtig war. Von mir also eine dicke Punktzahl für diesen Nintendo Megahit.


Vielen Dank auch an Nintendo für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!


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Ein Kommentar
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