STAY – Schalt die Konsole besser nicht aus

„Die Uhr bleibt niemals stehen.“
STAY lockt mit einem neuartigen Echtzeit-Konzept, dem es aber nicht gerecht werden kann. Wieso das Spiel trotzdem einen Blick wert ist, verrate ich euch in dieser Review.

Stay Logo
Quelle: www.nintendo.de

Story

Als Quinn allein in einem verschlossenen Raum mit nichts anderem als einem Computer mit Zugang zu einem Internet-Chatroom, in dem du dich aufhältst, erwacht, wirst du sein einziger Hoffnungsschimmer. Deine Entscheidungen – und dein Timing – werden seine Ausbruchsbemühungen bestimmen … oder ihn zu seinem frühzeitigen Ende führen.

Die Uhr bleibt niemals stehen.

STAY spielt in Echtzeit, das bedeutet, dass jede Minute außerhalb des Spiels einer Minute gleichkommt, in der Quinn allein ist. Wenn du aus Gesprächen aussteigst oder Quinn zu lange allein lässt, kann das Konsequenzen haben.

Quelle: Steam

Grafik

STAY glänzt mit seiner Pixelgrafik, die an alte Point & Click Adventures erinnert. Neben den wenigen Minispielen, gibt es zwei hauptsächliche Blickwinkel, wie wir Quinn in seinem Gefängnis betrachten können.

Während des Chattens

Über eine Webcam können wir Quinn am Computer betrachten. Dabei sehen wir außerdem die geschriebenen Chat-Nachrichten, sowie ein paar seiner Charakter-Stats. Wir sehen wenn er aufgeregt oder wütend ist und können unsere Antworten dahin gehend anpassen. Darunter sehen wir in großen, leuchtenden Zahlen die aktuelle Uhrzeit.

In der Chat Ansicht können wir außerdem Quinns Inventar bestaunen. Mehr als ein paar mehr oder weniger hilfreichen Objekttexten finden wir dort allerdings nichts.

Außerhalb des Chats

Wenn Quinn nicht vor dem Bildschirm sitzt, können wir ihm trotzdem folgen. Quasi als allwissender Zuschauer. So sehen wir auch, was Quinn auf seinem Weg nach draußen findet, ohne dass er uns im Chat davon erzählt. So werden manche Items erst viel später zum Gespräch, wenn Quinn zugibt sie vor uns geheim gehalten zu haben. Naja…wie man es nimmt.

Gameplay

Während ihr chattet erfährst du mehr über Quinn und seine Situation. Immer wieder fragt er dich nach Rat und je nachdem für welche Antwort du dich entscheidest, treibst du Quinn in den sicheren Tod oder weiter voran.

Hast du dich für einen Weg entschieden und Quinn stimmt deiner Entscheidung zu, macht er sich auf den Weg das Besprochene in die Tat umzusetzen. Dabei kann es passieren, dass Quinn den qualvollen Tod findet. Ihr habt dann die Möglichkeit die Episode von vorne zu beginnen. Es werden darüber hinaus Statistiken angezeigt, wie viele Spieler die einzelnen Antwortmöglichkeiten ausgewählt haben.

In den Optionen kann die Sprache gewechselt werden. Neben Deutsch stehen viele weitere Sprachen zur Verfügung. Sobald man die Sprache allerdings wechseln möchte, wird man darüber informiert, dass dann sämtlicher Spielfortschritt gelöscht wird. Wieso ein Sprachwechsel den kompletten Spielstand zurücksetzt, ist mir als Software-Entwickler ein Rätsel.

Echtzeit-Konzept: Was passiert, wenn du Quinn alleine lässt?

Nichts. Was nach einem innovativen Spielprinzip klingt, wurde in der Realität leider nicht umgesetzt. Es gibt wenige Sequenzen in denen der Hinweis erscheint, dass man Quinn nun nur auf eigene Gefahr alleine lassen sollte, doch die Sequenzen haben weder Konsequenzen für Quinn noch geben Sie Aufschluss auf zu lösende Rätsel.

Ehrlich gesagt war ich nach Beenden des Spiels schon ein wenig enttäuscht. Obwohl wir Quinn mehrere Stunden über Nacht alleine gelassen hatten, war nichts passiert. Zumindest nichts, was irgendwelche Auswirkungen auf unser Spiel gehabt hätte.

Auch Quinns emotionale Stabilität hatte keine Auswirkungen auf die diversen Enden. Vielleicht waren wir auch einfach nur zu gut und haben ihn ausreichend beruhigt, aber ich hätte mir schon an der ein oder anderen Stelle ein Ende à la „Quinn ist völlig am Ende. Sieht keinen Ausweg mehr. Geht suizid“ oder „Zieht die Aufmerksamkeit eines Killers auf sich“.

Am Anfang habe ich mir noch die Mühe gegeben die einzelnen Stats regelmäßig zu prüfen. Nach ein wenig Spielzeit fiel mir aber auf, dass weder die Stats noch Quinns Worte wirklich darauf schließen ließen, welcher Weg einzuschlagen war. Man sollte sich also eher auf sein Bauchgefühl verlassen.

Das versprochene Gameplay-Erlebnis wurde somit nicht erfüllt und erklärt meine Detailwertung im Bereich „Gameplay“ weiter unten.

70Score
Fazit

STAY lockt mit einem innovativen Echtzeit-Konzept. Diese Erwartung wird jedoch nicht erfüllt, obwohl die Story gut aufgebaut wird.

Zwischendurch gibt es Sequenzen in denen Quinn seine Umgebung erkundet. Ein Hinweis am unteren Bildschirmrand informiert, dass man ihn auf eigene Gefahr hin nun alleine lassen sollte. Mir sind dabei allerdings keine Informationen aufgefallen, die für den Spielverlauf von Bedeutung wären. Die Rätsel oder Dialoge mit Quinn bauen nicht darauf auf, was in diesen Sequenzen passiert ist.


Die Rätsel sind aber knackig und fügen sich gut in die Story ein, obwohl es den meisten an Hinweisen zur Lösung mangelt. Dennoch ist STAY ein nettes Spiel für zwischendurch, welches ich Spielern, die eine spannende Story und kleine Rätseleinheiten mögen, empfehlen würde.


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